21.04.2022
Neustart für die Chorarbeit im Bistum
Wer möchte mitsingen?
Die Kirchenmusikkommission will dem Chorgesang im Bistum zu einem Neustart verhelfen. Dazu kann ein Chortag dienen, der am 8. Oktober stattfindet – an fünf Orten von Papenburg bis Osnabrück.

Kaum ein Hobby leidet unter der Pandemie so sehr wie der Chorgesang. Denn wer singt, trägt Aerosole weiter und steigert das Risiko einer Infektion der Umstehenden. „Man gilt dann ja schon als gefährliche Waffe für seine Mitmenschen“, sagt Martin Tigges, schmunzelt aber dabei. Der Verantwortliche für die Kirchenmusik im Bistum hat zusammen mit Berufskollegen einen Chortag vorbereitet, der am Nachmittag des 8. Oktober, einem Samstag, über die Bühne gehen soll. Nicht an einem zentralen Austragungsort, wie es vor Corona üblich war, sondern aufgeteilt an fünf Orten im Bistum.
Wollen sich größere Gruppen treffen, um in geschlossenen Räumen miteinander zu reden, haben sich längst Formate etabliert, die den Austausch über das Internet möglich machen. Wer gemeinsam in einem Raum singen will, hat es da nicht so leicht. Selbst wenn es inzwischen auch dafür Computerprogramme gibt: Allein in den eigenen vier Wänden zu singen und die anderen nicht richtig zu hören, ist längst nicht jedermanns Sache. Die Kirchenmusikkommission hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, einen groß angelegten Neustart der Chormusik im Bistum zu ermöglichen. Der Chortag im Oktober soll dafür eine Hilfe sein.
Fünf Austragungsorte sind vorgesehen: St. Antonius in Papenburg für die Dekanate Emsland-Nord und Ostfriesland, St. Bonifatius in Lingen für die beiden anderen Emsland-Dekanate und für die Grafschaft Bentheim, St. Johann in Bremen für Bremen und Twistringen, St. Nikolaus in Ankum für das Dekanat Osnabrück-Nord, schließlich der Dom für die Bistumsstadt sowie das Dekanat Osnabrück-Süd. Martin Tigges sieht im dezentralen Angebot mehrere Vorteile: „Es gibt nicht so lange Wege, damit mindern wir die CO2-Belastung. Und wir können die regionale Bindung der Sängerinnen und Sänger untereinander stärken.“
Verbunden, ohne sich direkt zu begegnen
Aber auch, wenn sich die Aktiven zwischen Papenburg und Ankum nicht direkt begegnen, werden sie doch miteinander verbunden sein. Dafür sollen verbindende Elemente sorgen, zum Beispiel ein Imagefilm, der zeitgleich in den Kirchen gezeigt wird. Und das Wissen, dass die anderen jetzt im Augenblick genau die gleichen Musikstücke singen. Im Juni wollen die hauptamtlichen Musiker zwei Chorstücke zur Verfügung stellen, die im Oktober gesungen werden.
Der Chortag richtet sich an Chormitglieder, aber auch interessierte Einzelsänger sind willkommen, die vielleicht die Gelegenheit nutzen wollen, Kontakt zu anderen Musikbegeisterten aufzunehmen. Eine Anmeldung, die ab Juni möglich sein wird, hält Tigges für wichtig, damit die Gruppengrößen nicht überhand- nehmen. Außerdem sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Vorfeld Audiodateien zugesandt bekommen, damit sie sich in die als Pflichtprogramm geplanten Stücke einhören können. Spätester Anmeldetermin wird der 23. September sein.
Matthias Petersen
Geplanter Tagesablauf
14 Uhr: Beginn in der Kirche
14.20 Uhr: Gemeinsames Singen
15.15 Uhr: Kreativphase
16.15 Uhr: Kaffeepause
16.45 Uhr: Gemeinsames Singen
17.45 Uhr: Pause
18 Uhr: Abschlussgottesdienst
19 Uhr: Ende, ggf. Abendlob